Tage 19-21 - Klagenfurt und Heimreise - 8.-10. September 2019
Es ereignete sich folgendes: auf meinem Wege sah ich einen Familienvater, der versuchte, das Auto anzuschieben, in dem Frau und Kindern saßen. Es steckte in einer schlammigen Erdmulde fest. Die Frau am Lenkrad, der Mann nahe an der Verzweiflung. Ich bin geschwind abgestiegen von meinem Elektrohobel, habe Hand auf die Motorhaube gelegt und es geschah das Wunder: das Auto bekam die Reifen in den Gripp und konnte sich aus der misslichen Lage befreien. Ich glaube, das ist bei mir genetisch, also vererbt. Jetzt nicht Mum oder Dad oder so, eher der Urururonkel aus Nazareth.
Was soll man sonst so schreiben, wenn es einfach nur noch regnet. Ich habe ein Zimmer für zwei Nächte in der Klagenfurter Altstadt und muss auf den Zug warten, der mich Montag früh direkt nach Heidelberg bringt.
Am ersten Abend habe ich es 300m weit in die Kneipenmeile geschafft, bis es so zu schütten anfing, dass ich mich 2 Stunden an einem überdachten Glas Bier festgehalten habe. Rückweg über Dönerbude und wieder in meine Trockenräume.
Schon in der Kneipe war der morgige Kunstevent ein großes Thema. Da gibt es ein altes Gemälde von einer Sportarena, wo auf dem Rasen ein Wald steht. Ein österreichischer Künstler hat sich vorgenommen, das auch zu realisieren. Das Projekt heißt FOR FOREST. Der Rasen des städtische Stadions ist für zwei Monate mit Bäumen bepflanzt. Zwei Monate kein Fußball. Heute ist Eröffnung, freies Bier und Frankfurter Würste. Leider ist Land unter, sonst täte ich es mir antun.
Am ersten Abend habe ich es 300m weit in die Kneipenmeile geschafft, bis es so zu schütten anfing, dass ich mich 2 Stunden an einem überdachten Glas Bier festgehalten habe. Rückweg über Dönerbude und wieder in meine Trockenräume.
Schon in der Kneipe war der morgige Kunstevent ein großes Thema. Da gibt es ein altes Gemälde von einer Sportarena, wo auf dem Rasen ein Wald steht. Ein österreichischer Künstler hat sich vorgenommen, das auch zu realisieren. Das Projekt heißt FOR FOREST. Der Rasen des städtische Stadions ist für zwei Monate mit Bäumen bepflanzt. Zwei Monate kein Fußball. Heute ist Eröffnung, freies Bier und Frankfurter Würste. Leider ist Land unter, sonst täte ich es mir antun.
Am Abend begrüßt mich meine Wirtin: sie hat mich im Fernsehen gesehen. AHA, denke ich wieder. Aber dann klingelt es. Also. Ich bin schon ganz am frühen Sonntag umeinander in der Stadt, weil Frau Holle einen kurzen Waffenstillstand ausgerufen hat. Und genauso ein 2-Mann Team vom lokalen Fernsehen. Die haben interviewt, wenn sie halt erwischt haben: was hält der einfache Bürger vom Kunstprojekt FOR FOREST. Da waren sie bei mir richtig, einem Bevölkerungsteilnehmer aus dem Land des viermaligen Weltmeisters. Also habe ich fachmännisch und präzise analysiert, dass Österreich und der Fußball noch nie zusammengehört haben. Da haben die Klagenfurter beschlossen, eine zwei monatige Fußball-Pause einzulegen. Regeneration, Besinnung, Verwandte besuchen, was weiß doch ich nicht. Der Interviewer hat mich dann darauf hingewiesen, dass das letzte Spiel gegen die Piefkes ausgerechnet in Klagenfurt stattgefunden hat und die Österreicher haben 1:0 gewonnen. Aber das interessiert ja heute keinen mehr. Es geht um Kunst. Glaubt es oder schaut mehr österreichisches Fernsehen.
Aber auch FOR FOREST ist durch und durch kommerzialisiert. Eine Bewusstseinsveränderung, eine gedankliche Neuausrichtung, eine Gesellschaft, die sich einfach lieb hat, wirst du dadurch nicht erreichen. Wahre Kunst ist radikal und spontan. Die fünf Erdteile kontemplative über bewußte Gravitation zu verbinden, der materiellen und industriellen Globalsierung eine soziale und ökologische Alternative zu geben
Aber auch FOR FOREST ist durch und durch kommerzialisiert. Eine Bewusstseinsveränderung, eine gedankliche Neuausrichtung, eine Gesellschaft, die sich einfach lieb hat, wirst du dadurch nicht erreichen. Wahre Kunst ist radikal und spontan. Die fünf Erdteile kontemplative über bewußte Gravitation zu verbinden, der materiellen und industriellen Globalsierung eine soziale und ökologische Alternative zu geben
Und schließlich und endlich ein großes Dankeschön und einen lauten Applaus an das ganze Team, das im Hintergrund diese ganze Produktion möglich gemacht hat. Die vielen helfenden Händen und genialen Geistern, die mich nicht nur die drei Wochen begleitet haben, sondern auch in die Planung und Organisation involviert waren und auch bis zur Fertigstellung des Directorcuts noch weiter mitarbeiten werden. Einen speziellen Dank an die drei Damen vom Catering, dem kreativen Texterteam, dem Mann mit den Mikrofonen, dem Cutter, dem Colorgrader, den beiden Stuntboys und alle in der Technik.