Tag 16 - über den Tremalzo-Pass nach Limone - 4.September 2018
Der erste richtige Sternenhimmel hat es gestern gegeben. Nach Pizza, Bier und Grappa ist vieles herrlich. Aber das Wetter steht, kein Wölkchen am Morgen. Frisch ist es in der Früh, es geht kommod um den Idrosee und allmählich in die Höhe in das Ledra-Tal. Vom berühmten Militärweg sehe ich lange nichts, es geht asphaltiert nach oben mit einem Cappuccino nach dem anderen. Erst bei 1600 HM stehen die Verbotsschilder für die Ottomotornormalverbraucher und es geht auf grobem Schotter weiter in die Höhe und immer am Kamm entlang. Die Offiziersleute damals hatten schon Sinn für spektakuläre Straßenführung und Aussichten. In den Fels gehauen und oft durch den Stein hindurch durch Tunnels geht es am Grat entlang bis es schließlich fast 2000 m nach unten zum Gardasee geht.
Ich bin gut angekommen in Limone. Ein winziger Campingplatz direkt am See. Hier kennt jeder jeden, bin gleich vor dem Zeltaufbau zum Bier eingeladen worden. Nach der Installation gab es dann Pizza und die 1,5 l Flasche Bardolino. Gesehen habe ich noch nichts von Limone, immerhin habe ich mein Zelt wieder gefunden.
Tag 17 - Limone sul Garda - 5. September 2018
Und. Warum heißt Limone so? Also Limone. Hilfswort Limonade. Ich sag’s euch. Hier werden Limonen angebaut. Orangen, Zitronen und so was. Oberhalb des alten Hafens sieht man die Gärten und kann sie auch besichtigen. Hier ist absolute Touripiste, von den Parkplätzen geht eine Rolltreppe in die Stadt. Es gibt von Limone immer das eine Fotomotiv mit dem hübschen Hafen. Und das ist es. Im Wesentlichen. Aber immerhin.
Mittags trödele ich auf dem Zeltplatz und springe auch mal ins Wasser. Aber für den Abend habe ich mir noch ein Highlight aufgehoben. Es gibt ein aktuelles Bauprojekt. Es soll ein Fahrradweg rund um den Gardasee entstehen. Gerade hier am Nordwest-Ufer ist die Straße für Räder ein Horror. Da gibt es unbeleuchtete Tunnels und auf der engen Straße eine Menge Fernverkehr. Jetzt hat man einfach mit vielen Stahlträgern außen an den steilen Fels eine Fahrradstrecke hingesetzt, momentan gerade mal 2 km, aber die sehen wirklich spektakulär aus. Wenn man allerdings wirklich in den Norden des See radeln wollte, kannst du diese Strecke nicht nehmen, denn nach den 2 Km ist einfach fini. Abgesperrt. Schluss. Zurück und auf die Straße mit den Tunnels.
Auf dem Hinweg steht ein alter MG auf dem Radweg und muss feststellen, es wird zu eng. 50 m zum Hotel fehlten. Wir müssen die Fahrräder über das Auto heben. Er dachte, mit seinem dreirädrigen Auto schafft er das, aber es ist zu wenig gedacht und immer noch zu viele Räder.
Auf dem Hinweg steht ein alter MG auf dem Radweg und muss feststellen, es wird zu eng. 50 m zum Hotel fehlten. Wir müssen die Fahrräder über das Auto heben. Er dachte, mit seinem dreirädrigen Auto schafft er das, aber es ist zu wenig gedacht und immer noch zu viele Räder.
Tag 18 - niente al camping - 6. September 2018
Nichts zu tun, null Programm. Frühstücken, schwimmen, ein bisserl lesen und dabei einschlafen. Einmal um Limone herumspaziert, damit am Abend das Essen besser schmeckt. Aber zu viel nichts ist auch wieder nichts. Ich freue mich auf morgen wieder aufs Radl nach Verona. Ich hoffe sehr, dass ich das Fahrrad auf das Schiff bekomme, sonst müsste ich den Umweg über diese gräußliche Küstenstraße machen.
Falls ihr euch alt genug für ein elektrisches Fahrrad fühlt, und nicht wißt, wie herum der Akku eingebaut wird, habe ich hier mal die wichtigsten Infos:
Heute Abend gab es noch public viewing, die Heimat gegen Frankreich. Zusammen mit einem Frankfurter Geschäftsmann, also zu zweit. Ist schon public. Oder?