Tag 13 - Über Sartene nach Evisa -2. September 2017
Bonifacio ist eine Touristenhochburg, und obwohl man direkt hier gar nicht baden kann, sind nicht alle Gäste anständige Wanderer, die um halb zehn redlich müde einschlafen. Es gibt diverses Partyvolk, das sich in der Insel vertan hat. Sagen will: Discogedröhn bis in die Puppen. Ohropax bis zum Trommelfell.
Mit der Morgensonne geht es an der zerklüfteten Westküste ein geschlängeltes Sträßchen immer wieder mit Meeresblick nach Sartene. Das war mal eine bedeutende Stadt auf Korsika, aber heute zählt mit dem Tourismus nur die Nähe zum Meer, was Sartene nicht bieten kann. So gibt es hier eine urige Altstadt mit einem großen Markt, auf dem ich mich mit Obst, Käse und Brot eindecke. Eine größere Bargeldsumme transferiere ich in flüssiges Gold: Korsischer Kastanienhonig. Der Händler möchte nicht einfach Geld für seine Ware, sondern hält einen für mich unverständlichen Vortrag über die Wirkung seines Honigs. Ich verstehe nur medicin und aphrodisiakum. Na, mal schauen. Ein Capuccino gibt es auch, jetzt suche ich aber die Sonnenplätzchen, denn es weht ein kühler Wind durch die Gassen.
150 km durch die Berge habe ich heute noch vor mir, Ziel ist das Bergdorf Evisa.
Mit der Morgensonne geht es an der zerklüfteten Westküste ein geschlängeltes Sträßchen immer wieder mit Meeresblick nach Sartene. Das war mal eine bedeutende Stadt auf Korsika, aber heute zählt mit dem Tourismus nur die Nähe zum Meer, was Sartene nicht bieten kann. So gibt es hier eine urige Altstadt mit einem großen Markt, auf dem ich mich mit Obst, Käse und Brot eindecke. Eine größere Bargeldsumme transferiere ich in flüssiges Gold: Korsischer Kastanienhonig. Der Händler möchte nicht einfach Geld für seine Ware, sondern hält einen für mich unverständlichen Vortrag über die Wirkung seines Honigs. Ich verstehe nur medicin und aphrodisiakum. Na, mal schauen. Ein Capuccino gibt es auch, jetzt suche ich aber die Sonnenplätzchen, denn es weht ein kühler Wind durch die Gassen.
150 km durch die Berge habe ich heute noch vor mir, Ziel ist das Bergdorf Evisa.
Wenn ich nicht doch ein bisschen geplant hätte, würde ich an so manchem Sehenswerten einfach vorbeifahren. Das Navi führt mich zu einer Ausgrabungsstätte von Menhiren: Filitosa. Die großen Steine sollen Menschen darstellen mit Helm, Schwert und Dolch. Triebkraft ist das Spirituelle, den mit Menschenkraft sind diese großen Steine nicht zu bewegen. Und als das Spirituelle wieder in andere Richtungen tendierte, wurden diese Steine einfach wieder zum Häuslebauen verwendet. Quasi Kirchen zu Parkhäusern.
Kein Wunder. Die Franzosen verstehen nichts von Fußball. 50 Spieler stehen auf dem Feld, keiner findet das Tor, jeder spielt mit seinem eigenen Ball. Ich habe alles für euch dokumentiert.
Schottlandfeeling in den Korsischen Bergen. Es regnet seit Nachmittag, die letzten 50km ziehen sich auf Schlaglochpisten über 2 Stunden. Alles in Regenklamotten und auch der Zeltaufbau unter feuchten Bedingungen. Ich bin auf dem Camping in Evisa, und komme heute wohl nur noch zum Nase pudern aus meiner Hütte. Heute Abend ernähre ich mich von Müsliriegeln. Leider sind die Funkbites zu langsam für den Reiseblog. Least last but not: die Luft, die im Reifen, die bleibt.
Kurz vor Dunkelheit reißt der Himmel noch mal auf und die Wolken geben die Abendvorstellung. Das macht Hunger und ich laufe mit der Stirnlampe die 2km nach Evisa rein. Das mit den Kühen ist wie in Indien. Die laufen wo sie wollen. Die eine Kuh hat ihr Nachtmahl im Vorgarten eines Hauses eingenommen.
Tag 14 - Die Spelunca Schlucht - 3. September 2017
In der Nacht hat es aufgeklart und es ist ganz schön kalt. Vor acht kommt kein Camper aus seiner Höhle. Das erste mal brauche ich die dicke Daunenjacke. Heute ist eine kleine Wanderung ca 2,5 Stunden von Evisa nach Ota durch die Spelunca - Schlucht geplant. Zuerst muss ich Wäsche waschen, damit sie über den Tag trocknen kann. Für die 2 km in den Ort nehme ich das Motorrad, da ich auch noch Einkaufen muss und nicht alles auf dem Rücken tragen will. Einen Grand Café au Lait gibts an einem Sonnenplätzchen und noch eine Runde um den Ortskern.
Irgendwie hätte ich vorher meinen Wanderführer befragen sollen. Der Gedanke kommt mir, als ich 700 Höhenmeter in die Schlucht abgestiegen bin. Jetzt steht da der schlaue Ratschlag, dass man am besten ein zweites Fahrzeug in Ota parkt. Es gibt keinen Bus. Die 2,5 Stunden sind nur eine Richtung, und zwar Berg ab. Vielleicht trampe ich zurück. Falls jemand einen solchen ungewaschenen Typ mitnimmt. Wenn ich ganz sicher in Evisa vor Dunkelheit sein will, muss ich bis 16:00 einen Transport bekommen haben oder die 3,5 Stunden laufen.
Jetzt ist in einer halben Stunde erst das dritte Auto vorbeigefahren. Ich hoffe auf eine ältere Dame, weil das zu meinen Zentralkompetenzen gehört. Die Autos wollen aber hier nur parken, niemand will hoch nach Evisa.
Jetzt ist in einer halben Stunde erst das dritte Auto vorbeigefahren. Ich hoffe auf eine ältere Dame, weil das zu meinen Zentralkompetenzen gehört. Die Autos wollen aber hier nur parken, niemand will hoch nach Evisa.
Ein alter Clio hält, auf der Rückbank wird der Krempel zu einen Seite zusammengeschoben und zwei ältere Damen plappern los. Eine Korsin und eine Elsässerin, die nun den Dolmetscher spielt. Eine lustige halbe Stunde hoch nach Evisa.
Abends wird es wieder kalt und ich habe Hunger. Im Dorf hat Sonntag Abend fast alles geschlossen, eine Bar mit jungem Volk macht mir noch einen Crêpes mit Schinken und Ei. Morgen geht es wieder Richtung Küste weiter nach Norden, für heute sonne ich mich in dem Erfolg bei den Damen.
Abends wird es wieder kalt und ich habe Hunger. Im Dorf hat Sonntag Abend fast alles geschlossen, eine Bar mit jungem Volk macht mir noch einen Crêpes mit Schinken und Ei. Morgen geht es wieder Richtung Küste weiter nach Norden, für heute sonne ich mich in dem Erfolg bei den Damen.
Heute war Plappertag. Schon in der Speluncaschlucht bin ich mit 4 Engländern gewandert, dann die beiden Damen im Renault und abends ein deutsches Pärchen in der Bar. Wir habe uns alle die Frage gestellt, was die Bewohner in den Dörfern eigentlich den Tag über machen. Es gibt keine Schulen, die nächste Tankstelle ist eine Stunde entfernt, das nächste Lädchen vielleicht im übernächsten Ort. Trotzdem verfällt das hier nicht, überall leben die Generationen. Ich habe hier auch keine Schäfer mehr gesehen, wie sie vor 30 Jahren noch ihr hartes Leben in den Bergen verbracht haben. Man hat hier die Viehzucht auf antiautoritäre Methoden umgestellt. Ziegen, Schweine und Kühe laufen einfach frei herum, teilweise bis in die Ortschaften hinein. Der Zeltplatz war Stacheldrahthochsicherheitstrakt Sdhst wegen der Schweinehorden.
Falls euch irgendwelche Beschäftigungsmöglichkeiten einfallen für die Menschen oben in den Bergen, könnt ihr mir ja schreiben. Es sollte naturnah sein, und wohl auch nicht wirklich anstrengend.
Falls euch irgendwelche Beschäftigungsmöglichkeiten einfallen für die Menschen oben in den Bergen, könnt ihr mir ja schreiben. Es sollte naturnah sein, und wohl auch nicht wirklich anstrengend.