Tag 9 - Die Fahrt nach Zonza - 29. August 2017
Ein bisschen wehmütig packe ich meine sieben Sachen. Mr. Bartho machte sich einen Spaß daraus, meinen Namen jeden Tag anders auszusprechen. Damit ist jetzt Schluß.
Für meine vielen kleinen elektronischen Helferlein waren diese 5 Tage eine gewisse energietechnische Herausforderung. Normalerweise lade ich beim Fahren bis zu zwei Geräte. Für längere stationäre Aufenthalte gibt es einen dicken Extraakku, der etwa alles einmal voll kriegt, bis er selber leer ist. Smartphone und Tablet bekomme ich im Normalbetrieb täglich leer. So muss ich extra haushalten, indem ich diesen Flugmodus verwende und die Bildschirmhelligkeit auf gerade noch akzeptable Helligkeit herunter regele. Auch die Kamera muß ich immer sofort wieder ausmachen, wenn ich zu Ende geknipst habe. Alles im allem hätte ich die 5 Tage auch ohne den Extraakku geschafft. Außerdem fällt der Stresspegel, da nicht jederzeit diese Geräte neue Infos an mich anpiepen.
Hier im Gebirge muss ich auch etwas längerfristig die Tankerei planen. Auf der ganzen Strecke bis zu meinem heutigen Ziel Zonza gibt es auf den 140 km keine Tankstelle. Ich fahre auf meinem Tablett die Strecke vorher ab und suche diese Zapfsäulensymbole und finde eben nichts. Also mache ich in Corte den Tank gerade mal mit 3 Liter Benzin randvoll und kaufe gleich noch 4 Kg Obst und Gemüse. Danach kann man hier wirklich süchtig werden. Alles ist auf den Punkt reif und schmeckt herrlich. In Deutschland ist es ja fast normal, dass man alles mit Vitaminen erst mal drei Tage lagern muss, bis es die Fruchtfliegen aufgegessen haben oder die Schimmelpilze schneller waren. Wenn wir statt holländischen Tomaten korsische hätten, das mit der Globalisierung würde jeder einsehen. Beim nächsten G20-Gipfel könnten ein paar Obstkisten als friedenstiftende Maßnahme wirken. Obwohl die korsischen Tomaten wahrscheinlich auch gut fliegen.
Die ersten Kilometer führen auf der Verbindungsstrecke nach Ajaccio und hier herrscht nicht mein Wohlfühltempo. So ergibt sich, dass ich doch des öfteren die Stauführerschaft übernehme. Ich habe eben auch gewisse erzieherische Aufgaben hier.
Die eine Brücke, die auf dem Foto unten, die ist vom Eiffel. Also der vom Turm. Nur hier halt der von der Brücke.
Weiter geht es über das hübsche Ghisoni. Capuccino, Kirche, Blumen, und alles. Heute passiert es mir mehrmals, dass die Leute mich ansprechen, auf das viele Gepäck, dass ich aus Deutschland komme und eine Dame meinte, dass das alte Motorrad sacreale sei. Gut dass meine Engländerin kein Französisch kann.
Für meine vielen kleinen elektronischen Helferlein waren diese 5 Tage eine gewisse energietechnische Herausforderung. Normalerweise lade ich beim Fahren bis zu zwei Geräte. Für längere stationäre Aufenthalte gibt es einen dicken Extraakku, der etwa alles einmal voll kriegt, bis er selber leer ist. Smartphone und Tablet bekomme ich im Normalbetrieb täglich leer. So muss ich extra haushalten, indem ich diesen Flugmodus verwende und die Bildschirmhelligkeit auf gerade noch akzeptable Helligkeit herunter regele. Auch die Kamera muß ich immer sofort wieder ausmachen, wenn ich zu Ende geknipst habe. Alles im allem hätte ich die 5 Tage auch ohne den Extraakku geschafft. Außerdem fällt der Stresspegel, da nicht jederzeit diese Geräte neue Infos an mich anpiepen.
Hier im Gebirge muss ich auch etwas längerfristig die Tankerei planen. Auf der ganzen Strecke bis zu meinem heutigen Ziel Zonza gibt es auf den 140 km keine Tankstelle. Ich fahre auf meinem Tablett die Strecke vorher ab und suche diese Zapfsäulensymbole und finde eben nichts. Also mache ich in Corte den Tank gerade mal mit 3 Liter Benzin randvoll und kaufe gleich noch 4 Kg Obst und Gemüse. Danach kann man hier wirklich süchtig werden. Alles ist auf den Punkt reif und schmeckt herrlich. In Deutschland ist es ja fast normal, dass man alles mit Vitaminen erst mal drei Tage lagern muss, bis es die Fruchtfliegen aufgegessen haben oder die Schimmelpilze schneller waren. Wenn wir statt holländischen Tomaten korsische hätten, das mit der Globalisierung würde jeder einsehen. Beim nächsten G20-Gipfel könnten ein paar Obstkisten als friedenstiftende Maßnahme wirken. Obwohl die korsischen Tomaten wahrscheinlich auch gut fliegen.
Die ersten Kilometer führen auf der Verbindungsstrecke nach Ajaccio und hier herrscht nicht mein Wohlfühltempo. So ergibt sich, dass ich doch des öfteren die Stauführerschaft übernehme. Ich habe eben auch gewisse erzieherische Aufgaben hier.
Die eine Brücke, die auf dem Foto unten, die ist vom Eiffel. Also der vom Turm. Nur hier halt der von der Brücke.
Weiter geht es über das hübsche Ghisoni. Capuccino, Kirche, Blumen, und alles. Heute passiert es mir mehrmals, dass die Leute mich ansprechen, auf das viele Gepäck, dass ich aus Deutschland komme und eine Dame meinte, dass das alte Motorrad sacreale sei. Gut dass meine Engländerin kein Französisch kann.
Abends in Zonza angekommen. Der Camping ist Wald und der Wald ist Camping. Nur ein kleines Waschhäuschen, sonst nur Bäume. Auch keine Waschmaschine. Aber ich sage mir, dass ich auch Waffen brauche, um nachts die Wildschweine zu verscheuchen. Mit einem großen Holz und den Motorradkoffern improvisiere ich mein Abendessen. Es ist so staubig, dass man unmöglich auf dem Boden sitzen kann. Das große Plus dieses Platzes ist ein halbstündiger Spaziergang durch einen Wald mit uralten Bäumen, der an einer Gumpe endet. Wo sonst. Aber in dieser Gumpe kann man die 25 m Kraulen. Hab ich aber keine Lust zu. Ich köpfer lieber, für ein Minifilmchen.
Jetzt ist 22:00 Uhr und der Wald ist stockduster. Alles schläft, einer wacht und sitzt auf einem Holzschemel und schreibt diese endlosen Berichte.
Tag 10 - Rundfahrt um Zonza - 30. August 2017
Ich bleibe zwei Nächte auf meinem Waldcamping und heute starte ich eine Runde durchs Bavellagebirge und Umgebung. Ich habe mir mit meiner Wander-App drei kleinere Wanderungen ausgesucht. Noch im Morgenlicht gibt es einen kleinen Spaziergang mit bester Aussicht auf die Zinnen des Bavellamassivs. Gerade mal 5 km weiter gibts eine zwei stündige Wanderung zu einem Wasserfall, der übersetzt der Hahnenpiss heißt. Den Franzosen ist der stolze Gockel nicht auszutreiben.
Meine 100km Runde führt mich ins südliche Flachland und gibt mir einen Vorgeschmack für meinen morgigen Plan, nach Bonifacio zur Südspitze zu fahren. Die Mittagshitze ist nur auf einem Barhocker zu ertragen und an Wandern ist nicht zu denken. Zu den Temperaturen kommt eine Schwüle, die sich am Wochenende in Gewitter entladen soll. Vielleicht sollte ich den morgigen Tag an einer Gumpe verbringen. Aber wenn mir langweilig wird, werde ich unausstehlich. Und führe wieder Streitgespräche mit mir, die ich hier unmöglich aufschreiben kann.
Meine 100km Runde führt mich ins südliche Flachland und gibt mir einen Vorgeschmack für meinen morgigen Plan, nach Bonifacio zur Südspitze zu fahren. Die Mittagshitze ist nur auf einem Barhocker zu ertragen und an Wandern ist nicht zu denken. Zu den Temperaturen kommt eine Schwüle, die sich am Wochenende in Gewitter entladen soll. Vielleicht sollte ich den morgigen Tag an einer Gumpe verbringen. Aber wenn mir langweilig wird, werde ich unausstehlich. Und führe wieder Streitgespräche mit mir, die ich hier unmöglich aufschreiben kann.
Die dritte Tour führt in die Bronzezeit. Cucuruzzu ist eine Ausgrabungstätte mit ersten Funden 5000 v.C.. Trockenmauern und ein kleines Areal mit Steinhäusern aus der Zeit stehen noch. Am meisten beeindruckt hat mich eine Kastanie, die ein Bauer vor 800 Jahren gepflanzt hat. Ein paar grüne Blätter hat sie noch.
Habe ich schon erzählt, dass man Pläne nur ändern kann, wenn man welche hat? Habe ich heute schon vom Wetter erzählt? Also, morgen Bonifacio 39 Grad. Ich finde, die hätten die 40 ruhig voll machen können. Ich streike und mein Chef gibt keine Widerworte. Ich bleibe noch einen Tag länger in den Bergen und fahre morgen auf den höchsten Pass der Gegend, den Bavellapass und laufe irgendeinen Berg hoch. Da wird schon einer sein.
Nach der Schwitzerei freue ich mich erst mal auf die Dusche, obwohl erst Mittwoch ist. Dann ab ins Dörfchen, Pizza, Pietra. Mein Leben ist nicht wirklich kompliziert.